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Das Enneagramm in der pädagogischen Arbeit
Das Dilemma in der schulischen pädagogischen Arbeit besteht darin, dass im Rahmen des vorherrschenden Unterrichtsmodells alle SchülerInnen ungeachtet ihrer Typzugehörigkeit unterschiedslos über einen Kamm geschoren werden - sowohl was die Unterrichtsinhalte und die Unterrichtsmethoden als auch was die Leistungsbewertung betrifft. Das bedeutet jedoch eine starke Bevorzugung bestimmter Persönlichkeitstypen und eine starke Benachteiligung anderer Typen. Für Menschen der Typen ACHT, SIEBEN und VIER zum Beispiel grenzt es an Folter, mehrere Stunden lang rezeptiv dem Unterricht folgen zu müssen. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn immer wieder SchülerInnen ausflippen. Ihre Motorik wird so lange repressiv stillgelegt, bis sie sich verselbständigt und unkontrolliert förmlich.
Die Form des traditionellen Unterrichts ist deshalb völlig ungeeignet, Menschen optimal bei ihrer Entfaltung zu fördern. Im Gegenteil wird sehr viel mehr in ihnen kaputt gemacht, denn dadurch, dass sie gezwungen sind, ständig ihre typspezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu unterdrücken, kommt es in vielen Fällen zu Deformationen und massiven Störungen im sowohl im Innen als auch im Außen.
Typspezifisches Verhalten lässt sich dort, wo es kontraproduktiv ist, nur durch Einsicht und Freiwilligkeit ändern, nicht wirklich aber durch Reglementierung und Restriktionen.
Für LehrerInnen, die in den engen Grenzen der vorgegebenen pädagogischen Prämissen arbeiten müssen, ist diese Erkenntnis sicherlich nicht sehr ermutigend, kann andererseits jedoch insofern entlastend sein, als sie ihnen zeigt, dass ihre häufigen Misserfolge nicht selbstverschuldet sind, sondern dass sie lediglich an einem vergeblichen Unterfangen scheitern, weil ihnen die Quadratur des Kreises zugemutet wird.
Die Anfänge des heutigen Schulwesens haben zwar ihre historische Berechtigung, doch Schule, wie sie heute funktioniert, ist hoffnungslos antiquiert - ja, sogar menschenfeindlich - und macht bei jungen Menschen viel mehr kaputt, als sie nützt und fördert. Das Enneagramm kann zwar die gröbste Not in der Schule lindern helfen, doch müssten das in ihm enthaltene Wissen seine Erkenntnisse eigentlich zu einer völligen Neuorientierung des Lernen und des gesamten Ausbildungswesens führen. Vielversprechende Ansätze dazu gab es in den 60er und 70er Jahren: Freinet-Pädagogik, Offene Schule, Ivan Illichs Schulmodelle. Doch diese Innovationsversuche sind durch das konservative Roll-Back mit seinem starren schulischen Korsett wieder weitgehend zum Erliegen gebracht oder gar zunichte gemacht worden.